Kooperation zwischen Schule & Verein ermöglicht Sportunterricht

  • Beitrags-Kategorie:Archiv

Dank der TSG Pfeddersheim von 1886 muss die Paternusschule den Sportunterricht nicht ausfallen lassen. Renovierung der Schulturnhalle kostet ca. 1,5 Millionen Euro

Freude bei den Schülern der Klasse 3a der Paternusschule, dass ihnen ermöglicht werden kann, aufgrund der gesperrten und renovierungsbedürftigen Schulturnhalle ab sofort den Sportunterricht in der TSG-Turnhalle ausüben zu können. Die wurde durch eine lobenswert Kooperation zwischen der Stadt Worms, der Paternusschule und der nunmehr 126 Jahre alten TSG Pfeddersheim von 1886 ermöglicht. Die hintere Reihe zeigt von links:
Christian Decker ( 1. TSG – Vorsitzender ) , Oberbürgermeiser Michael Kissel, Walter Frank ( 2. TSG-Vorsitzender), Ortsvorsteher Alfred Haag, Gerd Vogt von der städtischen Sportförderung, Olivera ( GBB Worms ), Jochen Müller ( Bauleiter GBB), Hans-Peter Bürcky ( Paternus-Schulleiter) und Lehrerin Anna Grömer Foto: Klaus Diehl

Von Klaus Diehl: Die Stadt Worms nennt 225 Gebäude aller Art, darunter auch Schulen und Sporthallen, ihr Eigen. Ständig überwacht und auch unterhalten vom städtischen Gebäude und Bewirtschaftungsbetrieb, kurz GBB genannt. Darunter sind auch gerade in den 60er bis 80er Jahren erbaute Schulen und Sporthallen, wo bekanntermaßen schon so manche unliebsame Überraschung zutage trat. So auch noch im alten Jahr bei der Sporthalle der Paternusschule in Pfeddersheim, wo wo eklatant zu Tage getretene Statikprobleme sichtbar wurden. Die nach den damaligen Bedingungen verwendeten und tragenden Konstruktionselemente hatten Rost angesetzt, sodass niemand mehr Haftung bei einer weiteren Benutzung übernehmen konnte. Kontrollmaßnahmen hatten das Übel zutage gebracht und die Sporthalle wurde sofort gesperrt. Da war guter Rat teuer, wo man die 256 Jungs und Mädchen der ersten bis vierten Klasse in der nassen und kalten Jahreszeit den wichtigen Sportunterricht ermöglichen solle. Ortsvorsteher Alfred Haag und Paternus-Schulleiter Hans-Peter Bürcky, für den der Sport zur Auflockerung des Unterrichts und auch der Entwicklung der Kinder in jeglicher Hinsicht eine ganz wichtige Angelegenheit ist, berieten und fanden mit Christian Decker, dem 1. Vorsitzenden der TSG Pfeddersheim von 1186, einen kooperativen Partner. Für den TSG-Chef und seinen Vorstand war es keine Frage, der Paternusschule die mittlerweile 86 Jahre alte TSG-Turnhalle zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich ist auch ein Glücksfall, dass die Jungs und Mädchen kaum fünf Minuten brauchen, um von der Paternusschule in die TSG-Turnhalle zu kommen. Bis es aber soweit war, galt es noch einige wichtige sicherheitsbedingte Vorarbeiten zu erledigen. Auch dies sollte sich zu keinem besonders großen Aufschub entwickeln, denn die dazu notwendigen Kosten von 22.000 Euro teilen sich zu je einem Drittel die Stadt, die TSG Pfeddersheim von 1886 und der Sportbund Rheinhessen. Der Wormser Sportkreisvorsitzende Günter Schnee war hierbei ein zusätzlich hilfreicher Vermittler. So wurden zunächst einmal alle Ein-und Ausgänge den entsprechenden Sicherheitsbedingungen angepasst, die Heizkörper verkleidet und neue Fenster mit Sicherheitsglas eingebaut, was noch nicht ganz erledigt ist, wie Jochen Müller, der verantwortliche Architekt der GBB, betonte. Für den TSG-Vorsitzenden Christian Decker war es keine Frage, dass sein Verein sich finanziell mit einbringt, da man sowieso vorhatte, wegen energetischer Maßnahmen neue Fenster einzubauen. Bei einem Pressetermin vor Ortdankte Oberbürgermeister Michael Kissel allen Beteiligten für die reibungslose und kooperative Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder. Was den Zustand der Paternusschule betrifft, konnte das Wormser Stadtoberhaupt allerdings nichts besonders Erfreuliches berichten. Denn das nunmehr vorliegende Gutachten macht deutlich, dass die aufzubringende Kosten für die renovierung zwischen 1,4 und 1,5 Millionen Euro liegen, ein Betrag, mit dem man vorab nicht gerechnt hatte. Deshalb wird die Gastfreundschaft der Paternusschüler wohl noch länger andauern, um den wichtigen Sportunterricht wieder ein eigene Räumlichkeiten ermöglichen zu können. Die Kosten bedeuten für die Stadt eine absolute Pflichaufgabe und angesichts der städtischen Haushaltskasse wird man sehen müssen, wie dies bewerksstelligt werden kann. Ein Neubau kommt allerdings schon gar nicht in Frage, weil dafür wohl um 3,5 Millionen Euro aufzubringen wären. Nun geht es darum, diese Renovierungsmaßnahmen zunächst auf den politischen und verwaltungstechnischen Weg zu bringen und die Zuschüsse des Landes zu sichern. Die zum Schnuppern gekommene Klasse 3a mit Lehrerin Anna Grömer, tobte sich einmal in der TSG-Turnhalle richtig aus.