Aber: Die positiven Aspekte überwiegen / Aufschwung auf breiter Front
Es tut sich etwas bei der TSG Pfeddersheim von 1886. Die Ausrichtung von Großveranstaltungen wie Gauturnfest oder Ü30-Party im vergangenen Jahr bilden da keine Ausnahme, wie nun die Mitgliederversammlung im Jahnsaal der TSG-Turnhalle erkennen ließ. Fürs angebrochene Jahr 2003 haben sich die TSGler erneut ehrgeizige Projekte zum Ziel gesetzt. Und auch in sportlicher Hinsicht wird die Ausweitung des Angebots allein durch weiter vorhandenen Hallenprobleme begrenzt.
Es waren stolze Zahlen, auf die die TSG-Vorsitzende Angelika Nachtigall-Zillien bei ihrem Jahresbericht hinwies. Rund 600 Sportler wurden beim Gauturnfest im Wormser BIZ durch die TSGler bewirtet („Alle waren begeistert, der Turngau zählt darauf, dass wir die Veranstaltung mal wieder ausrichten“), zur Ü30-Party, die mit SWR1 veranstaltet wurde, besuchten über den Abend rund 700 Besucher die Pfeddersheimer Turnhalle. Nachtigall-Zillien: „Wir wussten gar nicht, wie viele Leute in die Halle gehen.“ Weihnachtsfeier, Hobby-Ausstellungen, Sportfest, Volkswandertag und natürlich die Fastnachtskampagne („Der Ball hat sich etabliert, wir haben uns bei der Kapelle Cabrio fürs nächste Jahr vorgemerkt“) – die TSG hat ihren festen Platz im Veranstaltungs-reigen in Pfeddersheim.
Daran, so ließ Nachtigall-Zillien wissen, werde sich auch in den nächsten zwölf Monaten nichts ändern. Ein nächster Höhepunkt stehe mit dem Musical-Abend, zu dem die Funny Bunny Dancers mit dem Akkordeon-Orchester für den 5. April einladen, unmittelbar bevor. Zumindest angedacht sei auch eine neue Auflage eines Show-Abends. Und dieser wäre dann eng ver-knüpft mit einer ganz besonderen Einweihung: Der eines neuen Bühnenbildes. Gespart habe man seit Monaten, realisierbar sei die nötige Erneuerung des Bühnenraumes aber erst seit ein paar Wochen. Mit der durch den scheidenden Wormser Oberbürgermeister Gernot Fischer überbrachten Spende in Höhe von 10000 Euro sei der Verein jetzt in der Lage, die Renovierung anzugehen. Ihren besonderen Dank richtete Nachtigall-Zillien hier an den an-wesenden Ortsvorsteher Alfred Haag für dessen „rastlose Bemühungen“. Geplant sei die Anbringung eines dunklen Hintergrund-Vorhangs, auch werde der Bühnenraum dunkel gestrichen. Der Frontvorhang selbst werde in einem Curry-Ton bestellt.
Mit der Renovierung des Bühnenraumes allein sei es allerdings nicht getan, so Nachtigall-Zillien. Nicht zuletzt im Hinblick auf die im nächsten Jahr anstehende 1250-Jahr-Feier der einst freien Reichsstadt soll auch die Empore wieder komplett nutzbar gemacht werden. Aus Sicherheitsgründen gefordert sei hierzu ein Notausgang sowie eine Erhöhung der Brüstung, was durch einen Handlauf erfolgen solle. Positives in sportlicher Hinsicht wusste Christi-an Decker als Technischer Leiter gemeinsam mit den anwesenden Übungsleitern zu berich-ten. Volle Gruppen und erste Erfolge bei den jungen Leichtathleten, Turnern und Volleyballern, erreichte oder gar übertroffene Saisonziele bei den Tischtennis-Spielern, großer Andrang bei den Tanz- und Gymnastikgruppen, in Sachen Fitness mit dem „Actiwell-Programm“ ein neues Angebot, die Wanderer eifrig unterwegs – die Nachrichten waren durchweg erfreulich. Und bei den Boxern ist Thomas Lauer gar auf dem Weg zu einer Trainerlizenz, was Decker besonders freut. Lizenzierte Übungsleiter seien für einen qualifizierten Übungsbetrieb wünschenswert, so der Technische Leiter. Über Lehrgänge komme außerdem eine Portion sportmedizinisches Wissen mit. Und auch resultierende Erfahrungen in zwischenmenschlicher Hinsicht seien von Vorteil.
Bei all der Freude blieb allein ein Wermutstropfen: Die weiter nicht ausreichenden Kapazitäten der Sportanlagen-Landschaft in Pfeddersheim, weshalb beispielsweise die Leichtathleten mittlerweile gar an einem Zusatztermin ins Wormser BIZ-Stadion ausweichen. Mit mancherorts vielleicht übertriebenen Hoffnungen bezüglich einer Umwandlung einer Halle auf dem Bundeswehrgelände in eine Sporthalle räumte in diesem Zusammenhang Alfred Haag auf. „Die Halle wäre keineswegs einfach als Sporthalle zu nutzen“, müssten nicht unerhebliche Investitionen für ein solches Projekt aufgebracht werden. Geld, das das Wormser Stadtsäckel nicht hergebe. Mit dem künftigen Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel sei da auch schon eine zweite Idee geboren, ein Ausbau der Anlagen der Paternusschule vielleicht. Euphorie mochte Haag aber nicht aufkommen lassen: „Das ist allerdings noch Zukunft.“
Quelle: TSG Bote